Das Kloster lebt weiter
Am 22. August 1946 wurde das Kloster überraschend dem Mutterhaus zurückgegeben. Der Anblick war erschreckend für alle: eine leere Ruine, ausgebrannt, zerstört.
Ohne lange zu zögern, begannen die Schwestern mit der Aufräumungsarbeit. Allein 12 m3 Schutt waren zum Auffüllen eines einzigen Bombentrichters notwendig. Treue Helfer und Helferinnen, die schon vorher zum Kloster gestanden hatten, stellten sich ein. Gemeinsam ging es an die Arbeit. Schwierigkeiten bereitete die Beschaffung von Baumaterial, war doch auch gegen Geld nichts zu bekommen. So zog sich der Wiederaufbau über Jahre hin.
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Fatima-Kapelle |
Erneut wurde aufgebaut: ein Altenheim, eine Haushaltungsschule, Räume für Exerzitien und Erholung der Schwestern. Die Wiese im Walluftal gehörte den Schwestern, neben einem weitläufigen Obst- und Gemüsegarten. Eine Flüchtlingslingsfamilie fand Arbeit und Wohnung und sorgte für Vieh und Felder.
1952 wurde Tiefenthal Provinzhaus für eine der damals drei deutschen Provinzen, die Niederlassungen im Rhein-Main-Gebiet, Hunsrück und Saarland wurden zu dieser Provinz gezählt. Zeitweise lebten um die 50 Schwestern hier.
Und wieder veränderten sich die Einsatzbereiche. Die Änderungen
in den Heimgesetzen ließen um 1990 die Führung eines kleinen
Altenheimes (13 Plätze) nicht mehr zu. Etwa um die gleiche Zeit
mußte die Haushaltungsschule aufgegeben werden, da sie keinen
staatlich anerkannten Abschluß hatte. Es waren neue Schulzweige
entwickelt worden, die den Mädchen bessere Chancen der Ausbildung
boten, mit Pflegevorschule und Berufsfachschule. 1982 wurde auch das
Provinzhaus in Tiefenthal aufgegeben aufgrund der Zusammenlegung der
deutschen Provinzen.
Schwester Christeta Hess ADJC